Eine neue Dimension errang der Auswandererverkehr über Bremerhaven mit der Gründung des Norddeutschen Lloyd Bremen. Diese Reederei wurde am 20. Februar 1857 durch den Bremer Kaufmann Hermann Heinrich Meier gegründet. Der Norddeutsche Lloyd entwickelte sich zu einer der größten und erfolgreichsten Reedereien der Welt.

Der Norddeutsche Lloyd setzte von Anfang an ausschließlich Dampfschiffe für den Überseeverkehr ein und betrieb eine aktive Anwerbungspolitik von Auswanderungswilligen in verschiedenen europäischen Ländern. 1863 wurde ein regelmäßiger Linienverkehr zwischen Bremerhaven und New York eingerichtet. Ende der 1860er Jahre war der Norddeutsche Lloyd bereits zur führenden Reederei in der bremischen Schifffahrt aufgestiegen.

Der Sitz der Reederei blieb Bremen, die Abfertigung der Passagierschiffe erfolgte jedoch ausschließlich in Bremerhaven. Bremerhaven entwickelte sich zur „Lloydstadt“, in der zeitweise rund die Hälfte der Bevölkerung von der Arbeit beim Norddeutschen Lloyd abhängig war. Generationen von Bremerhavenern arbeiteten in der Agentur, den Abfertigungsanlagen, beim Technischen Betrieb oder als Schiffspersonal des Lloyd.

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Auswandererschiffe in Bremerhaven, 1890

Auswandererschiffe in Bremerhaven, 1890

Auswandererdampfer in Bremerhaven, 1910

Auswandererdampfer in Bremerhaven, 1910